Unser Neujahrskonzert im Januar 2013 war ein voller Erfolg. Zwar waren wir mit der Verlegung des Konzertes in den Januar sowie mit dem erstmaligen Ansetzen von Eintrittsgeldern ein Wagnis eingegangen, trotzdem kamen die Zuschauer in Schaaren.
Die Idee, Schuberts „Unvollendete“ zu spielen, entstand bereits ein Jahr zuvor im Winter 2011/2012. Schnell wurde klar, dass wir mit diesem Werk bislang ungespielte Schwierigkeitsgrade zu bewältigen hatten und dass wir wohl länger als ein halbes Jahr benötigen würden, um es aufführungsreif zu bekommen. Die Probenarbeit an der „Unvollendeten“ begann also schon parallel zur Probenarbeit am Sommerkonzert 2012. Hier führten wir u.a. den 1. Satz aus Mendelssohns 42. Psalm auf. Die gemeinsame Arbeit mit dem Vokalensemble Hamburger Mozarteum machte allen sehr viel Spaß und so beschlossen wir, das Werk für das folgende Konzert komplett zu erarbeiten. Zwei kleinere Werke für Chor und Orchester von W.A. Mozart sollten das Programm komplettieren.
Über die Modalitäten des Konzertes wurde im Vorab kontrovers diskutiert. Wir hatten uns gerade erst von der Kirche St. Bonifatius getrennt und mussten die komplette Organisation und Finanzierung des Projektes selber in die Hand nehmen. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigten nicht nur, dass ein Termin in der Vorweihnachtszeit für alle Beteiligten sehr stressig ist, sondern auch, dass wir uns durch die generell hohe Konzertdichte im Dezember um mögliche Zuhörer bringen. Wir beschlossen deshalb das Konzert in den Januar zu legen. In den vergangenen Konzerten hatten wir auf Eintrittsgelder verzichtet und nur Spenden erbeten. Häufig waren die Ausgaben dadurch höher als die Einnahmen. Um das Budget für Aushilfen und Werbung wenigstens ein bisschen planbar zu machen, einigten wir uns daher erstmals auf ein festes Eintrittsgeld. Das wir damit ein Risiko eingingen, da ein fester Eintritt auch abschreckende Wirkung haben kann, war uns bewusst.
Die Suche nach dem Aufführungsort begann erst relativ spät, im Oktober 2012. Eine passende Kirche zu finden gestaltete sich zunächst schwierig. Nicht zu groß, nicht zu klein, möglichst zentral gelegen und gut erreichbar sollte sie sein. Zudem sollte sie eine Continuo-Orgel, die wir für die Aufführung des 42. Psalms benötigten, besitzen. Sie musste zum Konzert-Wochenende verfügbar sein und möglichst keine oder nur eine sehr geringe Miete verlangen. All diese Kriterien erfüllte die Kirche St. Martinus – Eppendorf und so waren wir Anfang November froh endlich einen fest gebuchten Konzertort zu haben.
In der Hauptprobe trafen wir das erste Mal mit allen Aushilfen und dem kompletten Chor zusammen. Wie schon in den vergangenen Konzerten ging ein merklicher Ruck durch das Orchester und jeder versuchte, seine eigene Leistung zum Konzert hin noch ein bisschen zu steigern. Am Konzerttag fiel uns allen ein mächtiger Stein vom Herzen als wir sahen, das die Kirche brechend voll wurde. Hochmotiviert gingen wir in das Konzert, welches wir mit einer durchaus guten Leistung ablieferten. Sehr viel Zuspruch bekamen wir hinterher für die „Unvollendete“, da man uns wohl den Spaß beim Spielen dieses Werkes ansah. Auch die Werke für Chor und Orchester kamen beim Publikum gut an.
Im Nachhinein kann man wohl sagen, dass wir alles richtig gemacht haben. Vom Konzertprogramm über den Kozertort und -termin bis hin zu den Eintrittsgeldern. Erstmalig sind wir sogar mit einem Plus aus einem Konzert gegangen, obwohl wir im Vorraus nicht wenig in Werbung und Aushilfen investiet hatten. Insgesamt haben wir uns Spieltechnisch mit diesem Konzertprogramm im Vergleich zum letzten wieder ein wenig gesteigert. Auch wenn die Probenarbeit manchmal nervig sein kann macht diese Tatsache Lust auf alles Kommende.